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Bis in die 60er Jahre war Deutschland auf dem Gebiet der Geburtshilfe im internationalen Vergleich noch auf dem Stand eines Entwicklungsland.
Seit 1961 der Mutterpass eingeführt und damit die Schwangerenvorsorge in ärztliche Hand gegeben wurde, hat sich die Überlebenswahrscheinlichkeit sowohl beim Säugling als auch bei der Mutter sensationell um den Faktor 10 verbessert.
Dies ist umso bedeutsamer als 1975 die Erstgebärenden in Deutschlandnoch durchschnittlich 24 Jahre jung waren, heute aber im Durchschnitt über 7 Jahre älter sind, genau 31,4 Jahre. Bekanntermaßen nimmt mit zunehmenden Alter die statistische Wahrscheinlichkeit zu, dass die Schwangerschaft durch Bluthochdruck, Diabetes und andere Vorerkrankungen stärker risikobehaftet ist - dennoch ist die Geburtshilfe sicherer geworden !
Diese weltweit führendenden Ergebnisse wurden dadurch erreicht, dass mittlerweile allen Frauen im Rahmen der Schwangerenvorsorge eine umfassende frauenärztliche Betreuung zur Verfügung steht. Heutzutage sind Schwangere und ihre Partner durch die Medien und das Internet vorinformiert und wünschen sich eine umfassende Beratung sowie die bestmögliche Diagnostik und Therapie, damit ihr Neugeborenes gesund zur Welt kommt.
Diese kompetente Begleitung setzt voraus, dass der Frauenarzt in der Lage ist, neue Erkenntnisse der Medizin zu bewerten und umzusetzen.
Um es an einem Beispiel zu verdeutlichen : Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht von unter 1000 Gramm haben ein hohes Risiko, dass sie Behinderungen behalten und dass ihre Hör-, Sprach-, Seh- und Lernentwicklung verzögert ist. Es kommt also darauf an, dieses Risiko rechtzeitig und kompetent zu erkennen und abzuwenden.
Aktuelle Studien zeigen, dass die Frühgeburtsrate bei einer vorzeitigen Öffnung des Muttermundes und einer Verkürzung des Gebärmutterhalses auf 15 mm mit geeigneten Maßnahmen um beinahe die Hälfte gesenkt werden kann.
Diese diagnistischen und therapeutischen Maßnahmen haben bereits seit längerem Eingang in unsere Praxis gefunden - selbstverständlich in enger Zusammenarbeit mit der Frauenklinik.
Sie als Eltern haben das Recht auf optimale Versorgung bei der Betreuung Ihres Wunschkindes. Der in jahrzehntelanger Arbeit herbeigeführte Erfolg und die neueren Ergebnisse zeigen deutlich, dass die Schwangerschafts-Vorsorge auch in Zukunft in ärztlicher Hand bleiben muss. |