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08.03.2012

Diabetes Screening in der Schwangerschaft

 

Schon seit vielen Jahren fordern die frauenärztlichen Fachgesellschaften, dass das Diabetes-Screening in der Schwangerschaft fest in den Mutterschafts-Richtlinien verankert werden sollte. Da dies bisher nicht der Fall war, bot auch unsere Praxis diesen sehr sinnvollen Test zur Abschätzung des Risikos für ein Schwangerschafts-Diabetes als sogenannte Igel-Leistung an.

Seit dem 1.März ist es nun endlich so geregelt, dass dieser Test in die gesetzliche Mutterschaftsvorsorge aufgenommen wurde : er soll allen Schwangeren zwischen der 24. und 28. Schwangerschaftswoche angeboten werden.

Aber was kommt heraus, wenn zig Gremien sich jahrelang haarspalterisch mit vielen Details beschäftigen und die praktische Umsetzung aus dem Blickwinkel verlieren ?

Die Schwangere soll die für den Zuckerbelastungstest notwendige 200 ml Zuckerlösung mit einem Privat-Rezept selbst aus der Apotheke holen. Es gibt aber nur industriell hergestellte 300ml Zuckerlösungen (!). Also sollen in der Arztpraxis aus der Originalpackung 100ml abgezogen und verworfen werden.

Die Messungen vor und eine Stunde nach dem Schlucken der Lösung sollen auch nicht mehr in der Praxis mit geeichten Geräten durchgeführt werden ( da dies den höchsten wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügt (!). Das Blut soll über eine venöse Blutabnahme ( was eine deutlich größere Menge und zusätzliche Röhrchen notwendig macht ) gewonnen und an ein Nasschemie-Labor geschickt werden. Das dauert naturgemäß einige Zeit und macht zusätzliche Nachfragen notwendig.

Überdies gibt es noch keine Abrechnungsziffer, mit welcher der Frauenarzt diesen Test direkt mit der KV abrechnen kann. Vielmehr soll er seiner Patientin eine Privat-Rechnung ausstellen,welche diese dann bei ihrer Krankenkasse einreichen muss um sie von dort erstattet zu bekommen.

Das bedeutet : zusätzliche Wege, Zeitaufwand und Gebühren !

Man fragt sich ernsthaft, was das soll ! Einer sinnvollen und guten Maßnahme wird durch unsinnige Bürokratisierung die praktischen Umsetzung erschwert.